Wenn Sie ein paar Alltagstipps beachten, können Sie Fuß- und Nagelpilz gut vorbeugen.
Medizinische Fußpflege: Was macht ein Podologe?
Füße richtig pflegen lassen
Gepflegte Füße und Fußnägel wünschen sich die meisten. Die einen pflegen ihre Füße zu Hause selbst, die anderen geben die Fußpflege in professionelle Hände. Je nachdem, ob die Füße gesund sind oder ob Fußbeschwerden vorliegen oder befürchtet werden, gibt es hierfür verschiedene Anlaufstellen. Dabei ist es wichtig, den Unterschied zwischen einer kosmetischen und einer medizinischen Fußpflege zu kennen.
Kosmetische oder medizinische Fußpflege?
Kosmetische Fußpflege
Wer generell gesunde Füße hat und geschmeidige sowie schöne Füße haben oder behalten möchte, der vereinbart einen Termin zur kosmetischen Fußpflege. Denn hier geht es darum, gesunde Füße zu verschönern. Bei der Behandlung werden die Nägel in Form gebracht, also gekürzt, poliert und gegebenenfalls lackiert. Außerdem wird die Haut an den Füßen durch ein Fußbad, Hornhautentfernung und Eincremen fachgerecht gepflegt. Eine klassische Fußmassage rundet die Behandlung ab.
Die kosmetische Fußpflege kann der Vorbeugung verschiedener Leiden dienen, zum Beispiel von Fußpilz, Nagelpilz oder eingewachsenen Nägeln. Bestehen derartige Beschwerden bereits, ist eine kosmetische Fußpflege allerdings nicht ausreichend. Eine Behandlung der Symptome ist jedoch sehr wichtig, denn andernfalls kann sich beispielsweise bei Nagelpilz die Pilzinfektion von einem Nagel auf weitere Nägel ausbreiten. Eine Pilzinfektion kann zudem dazu führen, dass sich der befallene Nagel ablöst. In der Regel ist Nagelpilz – sofern nur ein kleiner Teil des Nagels betroffen ist – selbst behandelbar. So kann beispielsweise das Emcur® Nagelpilz-Serum die Symptome von Nagelpilz lindern – auch während der Stillzeit. Bessern sich die Symptome jedoch langfristig nicht, ist die Person schwanger oder gesundheitlichen Risiken, wie etwa Diabetes mellitus ausgesetzt, ist ein Arztbesuch notwendig.
Medizinische Fußpflege
Bei ernsthaften Fußbeschwerden verweisen Ärzte ihre Patienten auch an Podologen und medizinische Fußpfleger. Podologen widmen sich der Behandlung von (schmerzhaften) Beschwerden und Veränderungen am Fuß – auch an der Haut und an den Nägeln. Podologen arbeiten interdisziplinär mit Ärzten, Physiotherapeuten sowie Orthopädieschuhtechnikern zusammen.
Was genau macht ein Podologe?
Von der Unterstützung bei Mykosetherapien über die Behandlung von eingewachsenen Fußnägeln bis hin zur Behandlung der Füße von Diabetikern: Das Leistungsspektrum von Podologen ist breit gefächert.
Behandlung von Nagelpilz
Podologen ist unter ärztlicher Anleitung eine Mitbehandlung von Nagelpilz möglich. Hierfür gibt es verschiedene Behandlungsmethoden:
- Zur konventionellen Behandlung von Nagelpilz raut der Podologe die jeweilige Nageloberfläche durch Schleifen an, sodass der Nagel durchlässiger wird und die Wirkstoffe der anschließend zur Pilzbekämpfung aufgetragenen Cremes oder Lacke, besser eindringen können. Bei den Folgeterminen schleift der Podologe dann jeweils die durch diese Antimykotika aufgeweichten Nagelteile ab und trägt das Mittel dann erneut auf. Die Behandlung zieht sich hierbei über einen längeren Zeitraum.
- Eine Möglichkeit, die Behandlungsdauer zu verkürzen, stellt die Photodynamische Antimikrobielle Therapie (PACT) dar. Hierbei wird nach dem Auftragen eines besonderen Farbstoffs ein spezielles Licht zur Behandlung des Nagelpilzes eingesetzt. Hierdurch können Bakterien, Viren und Pilze abgetötet bzw. inaktiviert oder stark reduziert werden.
- Eine weitere Möglichkeit, Nagelpilz zu behandeln, ist die Laserbehandlung. Die Wirksamkeit ist bislang jedoch noch nicht eindeutig belegt.
Weitere Aufgabengebiete von Podologen
Podologen behandeln zudem auch Warzen, Hühneraugen, Hyperkeratose (übermäßig verdickte Hornhaut) sowie eingewachsene Nägel. Eingewachsene Nägel können durch verschiedene Ursachen entstehen – unter anderem durch das Tragen falschen Schuhwerks. Mitunter kann ein eingewachsener Nagel so schmerzhaft sein, dass es den Betroffenen sogar schwerfällt, die Bettdecke auf dem entsprechenden Zeh zu ertragen. Podologen können dann mit sogenannten Nagelspangen Fußnagelkorrekturen durchführen, um das Nagelproblem zu behandeln.
Darüber hinaus können Podologen/Podologinnen bei deformierten Fußnägeln einen künstlichen Nagelersatz anfertigen sowie schmerzende Füße durch Taping entlasten. Sie können zudem die Füße von Diabetikern behandeln. Die Füße dieser Personengruppe bedürfen einer Extraportion Aufmerksamkeit. Denn durch hohen Blutzucker kann es zu Schädigungen der Nervenbahnen sowie der Blutgefäße kommen. Dies hat zur Folge, dass am Fuß leichter Wunden entstehen können, die sich infizieren können. Zum Leistungsspektrum eines Podologens gehören des Weiteren die Anleitung zur präventiven Fußgymnastik sowie die Durchführung präventiver Fußmassagen.
Wann sollten Sie zum Podologen gehen?
Während die wesentlichen Behandlungselemente der kosmetischen Fußpflege sich im Großen und Ganzen auch allein zu Hause durchführen lassen, gibt es Anzeichen, die zeigen, dass eine medizinische Fußpflege nötig sein kann. So kann dies beispielsweise der Fall sein,
- wenn Warzen oder Hühneraugen entstanden sind;
- wenn sich die Zehennägel in Form und Farbe auffällig verändern;
- wenn eine Diabetes mellitus-Erkrankung vorliegt, da die Haut von Betroffenen besonders anfällig für Wunden und Verletzungen sein kann;
- wenn sich Symptome von Fußpilz und Nagelpilz bemerkbar machen.
Podologen und medizinische Fußpfleger
Seit dem 1. Januar 2002 sind die Berufsbezeichnungen „Podologe/in“ sowie „Medizinische/r Fußpfleger/in“ durch das Gesetz über den Beruf der Podologin und des Podologen geschützt. Um sie führen zu dürfen, bedarf es einer entsprechenden Erlaubnis. Die Ausbildung zum Podologen dauert zwei Jahre und wird mittels einer staatlichen Prüfung abgeschlossen. Bei der Inanspruchnahme einer medizinischen Fußpflege gilt es, Folgendes zu beachten: Mit „medizinischer Fußpflege“ darf laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs (September 2013) auch geworben werden, wenn keine Podologie-Ausbildung abgeschlossen wurde.
Kann ich beim Podologen Fußpilz bekommen?
Podologen behandeln Fußpilz. Fußpilz ist ansteckend. Eventuell stellt sich Ihnen nun die Frage, ob Sie sich beim Podologen mit Fußpilz infizieren könnten. Um zu verhindern, dass Fußpilz von einem Kunden zum nächsten Kunden übertragen wird, sollte der Podologe diverse Hygienemaßnahmen ergreifen.
Vor Behandlungsbeginn können Sie dem Fußpfleger, der Ihre Füße behandeln soll, bestimmte Fragen stellen und sich anhand der Antworten selbst ein Bild davon machen, wie genau es dieser mit der Hygiene in seinem Behandlungszimmer hält: Erfragen Sie zunächst, ob die medizinische Fußpflege durch einen ausgebildeten Podologen durchgeführt wird. Je nach Bundesland gibt es bestimmte Hygienepläne, die Podologen bekannt sein sollten. Sie enthalten unter anderem Informationen zur Desinfektion der Hände und der Geräte sowie zum Umgang mit Abfällen. Bitten Sie darum, dass der Podologe Ihnen den Hygieneplan zeigt und Ihnen erläutert, wie er Hygienemaßnahmen umsetzt. Fragen Sie ihn beispielsweise konkret, wie oft er die Geräte und das Behandlungszimmer desinfiziert. Zusätzlich können Sie sich selbst einen Überblick über die Ausstattung des Behandlungszimmers und die Vorgehensweise des Podologen machen:
- Verfügt das Behandlungszimmer über ein Waschbecken und einen Spender für Desinfektionsmittel?
- Benutzt der Podologe Desinfektionsmittel für die Hände?
- Befinden sich die Instrumente und das Arbeitsmaterial in einem verschließbaren Schrank?
- Ist der Fußboden im Behandlungszimmer abwischbar?
- Trägt der Podologe Schutzhandschuhe und einen Kittel?
- Trägt der Podologe beim Fräsen eine Schutzbrille?
- Wird die bei der Arbeit mit elektrischen Fräsgeräten entfernte Haut abgesaugt?
- Verfügt der Behandlungsstuhl über teilbare Fußstützen?
Wann zahlt die Krankenkasse die Behandlungskosten?
Die Krankenkasse übernimmt lediglich dann die Kosten für eine Behandlung beim Podologen, wenn eine medizinische Notwendigkeit für eine Fußpflege besteht. Hierzu bedarf es einer entsprechenden Verordnung seitens eines Arztes oder einer Ärztin.
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