
Die Symptome einer Erkältung sind oftmals unangenehm. Aber niemand ist ihnen hilflos ausgeliefert. Rezeptfreie Mittel aus der Drogerie und Hausmittel können die Beschwerden lindern.
Husten ist ein Schutzreflex des Körpers. Dieser setzt ein, wenn die Atemwege gereizt werden, zum Beispiel durch Krankheitserreger oder Fremdstoffe. Ziel des Körpers ist es dann, die „Unruhestifter“ beziehungsweise Schleim durch einen explosionsartigen Luftstoß, den Husten, rasch wieder hinauszubefördern.
Häufig ist Husten ein Anzeichen eines Infekts, wie etwa einer Erkältung (grippaler Infekt). Unter dieser leiden Erwachsene durchschnittlich zwei- bis viermal im Jahr. Kindern macht ein grippaler Infekt pro Jahr sogar mehr als doppelt so oft zu schaffen.
Ist der Husten auf eine Erkältung zurückzuführen, hält er oft länger an als andere Erkältungssymptome. Genau wie diese klingt er in der Regel aber von allein wieder ab. Leider gibt es jedoch auch weitaus schwerwiegendere Erkrankungen, die einen trockenen oder verschleimten Husten hervorrufen können. In diesen Fällen ist meist dringend eine Behandlung erforderlich. Hinweise auf mögliche Ursachen erhält der Arzt oder die Ärztin unter anderem durch die Hustenart.
Abhängig von seiner Ursache kann Husten auf unterschiedliche Art und Weise in Erscheinung treten. Grob unterteilen lässt sich Husten in zwei verschiedene Arten:
Hinweis: Die Hustenart kann sich im Verlauf einer Erkrankung verändern. Dies kann beispielsweise bei einer klassischen Erkältung vorkommen, die anfangs mit einem trockenen Husten beginnt, der dann jedoch in einen Husten mit Auswurf übergehen kann.
Sowohl trockener Husten als auch Husten mit Auswurf können lediglich über einen kurzen oder aber über einen längeren Zeitraum auftreten. Unterschieden wird zwischen:
Dem Arzt beziehungsweise der Ärztin kann auch die Dauer des Hustens Hinweise auf mögliche Ursachen geben.
Die Ursachen von Husten sind vielfältig. Alle zu nennen würde an dieser Stelle zu weit führen. Die nachfolgende Auflistung liefert darum lediglich einen groben Überblick über mögliche Erkrankungen und Gegebenheiten, die Husten hervorrufen können. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hartnäckiger Husten kann beispielsweise folgende Ursachen haben:
Diese umfangreiche, aber längst nicht vollständige Aufzählung möglicher Ursachen, macht deutlich, wie sehr von einer Selbstdiagnose und einer Behandlung auf Verdacht abzuraten ist. Denn nur Ärztinnen und Ärzte können feststellen, welche Ursache ständige Hustenanfälle tatsächlich haben.
Ist der Husten nicht auf eine klassische Erkältung oder eine bereits bekannte Ursache zurückzuführen, ist ein Arztbesuch ratsam. Betroffene sollten unter anderem dringend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn:
Wenn Husten bei Kindern vermehrt auftritt, sollten Eltern mit diesen zum Kinderarzt/zur Kinderärztin gehen. Dieser/Diese ist mit den Symptomen und der Behandlung verschiedenster (Kinder-) Krankheiten vertraut. Leiden Kinder unter einem „bellenden“ Husten, ist beispielsweise auch an die Atemwegserkrankung „Pseudokrupp“ zu denken. Achtung: Der im Rahmen dieser Erkrankung auftretende anfallartige Husten (Krupphusten) kann für die Kleinen unter Umständen lebensbedrohlich sein.
Wer unter Symptomen leidet, die Anzeichen einer COVID-19-Erkrankung sein können – wie beispielsweise Fieber, Husten, Gliederschmerzen sowie schwerem Krankheitsgefühl – sollte den Hausarzt oder die Hausärztin nicht persönlich aufsuchen. Die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. med. Heidrun Thaiss, empfiehlt, stattdessen telefonisch Kontakt mit der Ärztin oder dem Arzt aufzunehmen (Pressemitteilung der BZgA vom 17.03.2020). Auf diese Weise können Patienten und Patientinnen im Falle des Falles andere davor schützen, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Am Telefon kann die Arztpraxis den Betroffenen mitteilen, an welche Stelle sie sich wenden können, um den Verdacht auf die Coronavirus-Krankheit prüfen zu lassen.
Alternativ können sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117, eine lokale Corona-Hotline oder eine Fieberambulanz anrufen. Auch hier erhalten sie Informationen zum weiteren Vorgehen. Wer einer Risikogruppe angehört, muss dies am Telefon unbedingt mitteilen. Bei akuter Atemnot oder in anderen Notfällen, direkt die Notfallnummer 112 wählen.
Wichtig: Betroffene sollten sich immer nach den aktuellen Empfehlungen der BZgA richten!
Langanhaltender oder anderweitig auffälliger Husten bedarf immer einer genauen Abklärung. Um eine gesicherte Diagnose stellen zu können, ist teilweise eine Untersuchung der betroffenen Person in mehreren Schritten notwendig: Bevor der Arzt/die Ärztin eine körperliche Untersuchung vornimmt und gegebenenfalls die Durchführung zusätzlicher Diagnoseverfahren veranlasst, führt er/sie mit dem Patienten/der Patientin immer ein Vorgespräch, das sogenannte Anamnesegespräch.
Im Anamnesegespräch erkundigt sich der Arzt beziehungsweise die Ärztin zunächst bei der betroffenen Person über die bisherige Krankengeschichte. Relevant für die Diagnosestellung sind für ihn/sie zudem die Antworten auf die folgenden Fragen:
Die Angaben des Patienten/der Patientin können dem Arzt beziehungsweise der Ärztin erste Hinweise auf mögliche Erkrankungen liefern. Wer begleitend zum Husten unter weiteren Beschwerden leidet, sollte dies unbedingt im Vorgespräch ansprechen. Denn durch das Wissen um diese Begleitsymptome lassen sich mögliche Ursachen des Hustens unter Umständen weiter eingrenzen.
Um eine Fehldiagnose zu vermeiden, ist es – aufgrund der Vielzahl potenzieller Hustenauslöser – oft notwendig, einen Verdacht mit weiteren Untersuchungsmethoden zu prüfen.
Nach dem Anamnesegespräch untersucht der Arzt/die Ärztin den Körper der betroffenen Person. Hierzu hört er/sie unter anderem die Lunge mit einem Stethoskop ab. Eventuell veranlasst er/sie zudem eine Blutuntersuchung in einem Labor oder ordnet anderweitige Untersuchungen an, zum Beispiel eine Computertomografie (CT), einen Lungenfunktionstest oder einen Allergietest.
Die Behandlung eines langanhaltenden Hustens ist wichtig. Denn dieser kann den Patienten beziehungsweise die Patientin schwer belasten oder weitere gesundheitliche Schäden mit sich bringen. Die Therapie von Husten hat oft zwei Standbeine:
In erster Linie richtet sich die Behandlung des Hustens ganz nach der Ursache, die den Husten hervorruft. Je nachdem, welche Grunderkrankung für den Dauerhusten verantwortlich ist, verordnet der Arzt oder die Ärztin eventuell bestimmte Medikamente. Bei bakteriellen Infektionen ist möglicherweise die Einnahme eines Antibiotikums erforderlich. Wer raucht, wird – aller Wahrscheinlichkeit nach – die ärztliche Empfehlung erhalten, mit dem Rauchen aufzuhören (Nikotinkarenz).
Um den Husten symptomatisch zu lindern, können gegebenenfalls hustenstillende oder schleimlösende Arzneimittel zum Einsatz kommen. So empfiehlt der Arzt/die Ärztin eventuell bei einem heftigen trockenen Husten Antitussiva (Hustenstiller oder Hustenblocker); bei Husten mit Auswurf hingegen beispielsweise Mukolytika (Schleimlöser).
Wichtig ist: Es ist weder sinnvoll hustenreizlindernde Mittel (Antitussiva) bei einem produktiven Husten mit beträchtlicher Schleimbildung einzunehmen noch Antitussiva und Expektoranzien (Mittel mit hustenlösender Wirkung, zu denen auch Mukolytika zählen) gleichzeitig anzuwenden. Eventuell kommt jedoch eine zeitlich versetzte Einnahme der Hustenmittel bei Husten mit Auswurf infrage (Verabreichung von hustenreizlindernden Mitteln zur Nacht; Einsatz von hustenlösenden Mitteln am Tag). Dies muss jedoch in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin abgesprochen sein, da dieser die Therapie festlegt.
Um einen Reizhusten beziehungsweise Husten mit Auswurf symptomatisch zu lindern, können Betroffene weitere Maßnahmen ergreifen, wie etwa:
Wichtig: Wer unter Husten leidet, egal ob trockenem oder verschleimtem Husten, sollte sich immer an die Vorgaben des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin halten. Auch vorgestellte Tipps sollten bei schwerwiegenden Erkrankungen ausschließlich in Absprache mit dem Arzt beziehungsweise der Ärztin angewendet werden.