Ein Kind liegt bäuchlings auf einer Matratze und guckt unter einer Bettdecke hervor.

Hausstaubmilbenallergie bei Kindern

Wenn Kinder unter der „Hausstauballergie“ leiden

Wie die Hausstaubmilbe den Nachwuchs um den Schlaf bringt

Ein Bett ist zum Schlafen da – und zum Träumen. Leider bleibt vielen Kindern ein erholsamer Schlaf aufgrund der sogenannten Hausstauballergie versagt. Denn diese macht sich unter Umständen durch Niesen, Schnupfen oder Atembeschwerden bemerkbar.

Anders als der Begriff „Hausstauballergie“ vermuten lässt, ist jedoch nicht der Hausstaub an sich für die lästigen Allergiesymptome verantwortlich. Auslöser sind vielmehr Eiweiß-Bestandteile des darin enthaltenen Kots der Hausstaubmilbe. Deswegen wird die Allergie auch als Hausstaubmilbenallergie bezeichnet.

Mithilfe verschiedener Maßnahmen können Eltern die Beschwerden ihres Nachwuchses lindern. Darüber hinaus kann eine gezielte Therapie der Milbenallergie beim Kind erfolgen. In jedem Fall bedarf es jedoch zuvor einer Diagnose durch einen Allergologen oder eine Allergologin. Denn es besteht Verwechslungsgefahr: So können beispielsweise auch bei anderen Allergiearten die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie auftreten.

Was sind Hausstaubmilben?

Mit bloßem Auge sind die 0,1 bis 0,5 Millimeter großen Hausstaubmilben kaum zu erkennen. Die kleinen Spinnentierchen sind jedoch selbst in den reinlichsten Haushalten zu finden. Vor allem in Betten tummeln sich die Krabbeltierchen. Denn in Matratzen, Bettdecken und Kissen finden sie paradiesische Bedingungen vor: Hautschuppen dienen ihnen als Nahrungsquelle, Körperschweiß sorgt für die von ihnen bevorzugte Feuchte und kuschelig warm ist es auch noch. Auch Kinder teilen ungewollt das Bett mit ihnen.

Sind Hausstaubmilben gefährlich?

Generell stellen Hausstaubmilben keine Gefahr dar: Sie übertragen keine Krankheiten. Stiche oder Bisse sind von den kleinen Krabbeltieren ebenfalls nicht zu befürchten. An sich besteht also kein Grund zur Sorge. Was Milbenallergikern jedoch zu schaffen macht, sind vor allem bestimmte Eiweißbestandteile des Milbenkots. Denn ihr Immunsystem reagiert überempfindlich auf diese eigentlich harmlosen Substanzen. In die Atemwege des Kindes können Milbenallergene gelangen, wenn sie an die Staubpartikel in der Raumluft beziehungsweise Atemluft gebunden sind.

Symptome – wie sich die „Hausstauballergie“ beim Kind äußern kann

Zu Symptomen der Milbenallergie können unter anderem gehören:

  • Schnupfen, also eine verstopfte oder laufende Nase
  • juckende, tränende oder gerötete Augen
  • Hautausschlag
  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Atembeschwerden

Achtung: Wird die sogenannte Hausstauballergie nicht behandelt, kann sich in der Folge sogar Asthma entwickeln. Um dem vorzubeugen, sollten Eltern mit ihrem Kind umgehend einen Allergologen oder eine Allergologin aufsuchen, wenn sie bei ihrem Kind eine „Allergie gegen Hausstaub“ vermuten.

Was kann für das Vorliegen einer Hausstaubmilbenallergie beim Kind sprechen?

Die typischen Symptome einer Hausstaubmilbenallergie ähneln den Anzeichen von Heuschnupfen oder eines grippalen Infekts. Doch anders als bei der Pollenallergie oder Erkältung treten die Symptome der sogenannten Stauballergie in der Regel ganzjährig auf – insbesondere nachts sowie morgens nach dem Aufstehen. Im Spätherbst ist es möglich, dass sich die Beschwerden verschlimmern. Das liegt unter anderem daran, dass die Luftfeuchtigkeit sinkt, wenn damit begonnen wird, die Räumlichkeiten zu beheizen. Viele Milben sterben dann ab. Ihr zerfallener Körper und Kot mischen sich unter den Hausstaub. Hinzu kommt, dass sich Kinder, wenn es draußen kalt ist, vermehrt drinnen aufhalten und den Allergenen somit länger ausgesetzt sind.

Hausstaubmilbenallergie bei Kindern diagnostizieren

Allergologen und Allergologinnen ist es möglich, mithilfe folgender Testverfahren zu prüfen, ob eine Allergie beim Kind vorliegen könnte:

Bei dieser Diagnosemethode tropft der Arzt oder die Ärztin eine allergenhaltige Lösung auf den Unterarm des Kindes. Anschließend sticht er/sie leicht oberflächlich in die jeweilige Hautstelle. Entstehen dort nach einiger Zeit Rötungen oder Quaddeln, zeigt das Kind gegen das Allergen eine allergische Reaktion.

Anhand einer Blutprobe lässt sich feststellen, ob sich im Blut Antikörper gegen bestimmte Allergene befinden und somit eine bestimmte Allergie vorliegt.

Der Provokationstest kann zum Einsatz kommen, wenn mithilfe der vorhergehenden Tests keine eindeutige Diagnose möglich war. Das Allergen wird dabei direkt auf die Nasenschleimhaut des Kindes aufgebracht. Unter Umständen kann der Test heftige allergische Reaktionen hervorrufen. Deshalb wird der Arzt/die Ärztin das Kind unter Umständen noch eine Weile beobachten.

Behandlung der „Hausstauballergie“ bei Kindern

Allgemein gilt es, das Allergen „Hausstaub“ zu meiden, um allergischen Symptomen vorzubeugen. Das ist aber selbst in den gepflegtesten Haushalten schwierig. Denn Hausstaubmilben gibt es überall.

So lassen sich akute Allergiesymptome lindern

Bei akuten Beschwerden können – in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin – Medikamente wie Antihistaminika zum Einsatz kommen. Darüber hinaus können bei Kindern freiverkäufliche Mittel und Medizinprodukte angewandt werden, um die Beschwerden zu lindern, zum Beispiel:

  • Nasenspülungen: Mithilfe der Emsan® Kindernasendusche und dem Emsan® Kindernasenspülsalz multimineral lässt sich die Nase des Kindes von Allergenen befreien. Die beiden Produkte dürfen bei Kindern ab 3 Jahren angewandt werden.
  • spezielle Lutschtabletten: Für Kinder ab 4 Jahren können sich zudem die Emsan® AllBlock Lutschtabletten eignen. Sie enthalten natürliche Glykoproteine aus Wachteleiern.
  • Nasensprays: Bereits bei Kindern ab 3 Jahren darf das Emsan® Kinderallergiespray angewendet werden. Es kann die gereizte Nasenschleimhaut bei allergischem Schnupfen beruhigen. Das Medizinprodukt eignet sich auch zur Vorbeugung der Symptome des allergischen Schnupfens. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist speziell abgestimmt für Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren.

Mithilfe einer Immuntherapie die Allergieursache bekämpfen

Um die Ursache der Milbenallergie beim Kind zu bekämpfen, gibt es eine weitere ärztliche Behandlungsmethode: die Hyposensibilisierung. Hierbei wird der Körper des Kindes durch einen Arzt / Ärztin langsam an das Allergen gewöhnt, indem ihm dieses in regelmäßigen Abständen in steigender Dosis verabreicht wird. Hierzu wird das Allergen entweder mithilfe einer Spritze unter die Haut injiziert oder als Tropfen unter die Zunge verabreicht. Die Therapie wird durch einen Arzt / Ärztin begleitet – sie ist zum Beispiel mitunter für sehr junge Kinder nicht geeignet - und zieht sich über mehrere Jahre.

Allergiesymptomen beim Kind vorbeugen: Was können Eltern tun?

Damit Kinder trotz Hausstaubmilbenallergie entspannt schlafen können, sollten Eltern verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die direkte Schlafumgebung und das gesamte Kinderzimmer möglichst allergenarm zu halten. Auch in den restlichen Wohnräumen sollten Eltern für ein milbenfeindliches Klima sorgen. Unter anderem können sie hierfür folgende Tipps befolgen:

Eltern sollten die Bettwäsche jede Woche mindestens einmal bei 60 Grad waschen. Zudem sollten sie das Bettzeug ihres Kindes jeden Tag ausreichend lüften, damit die Feuchtigkeit, die sich über Nacht darin angesammelt hat, abgegeben werden kann.

Milbendichte Schutzbezüge für Matratzen erschweren Milben den Zugang zu ihrer Nahrungsquelle: den Hautschuppen des Kindes. Darüber hinaus schützen die sogenannten Encasings das Kind vor dem direkten Kontakt mit den Milbenallergenen.

Boden und Teppiche sollten jede Woche mindestens einmal abgesaugt werden. Am besten mit einem Staubsauger, der über einen speziellen Filter verfügt. Während des Saugens sollte sich das von der Allergie betroffene Kind auf keinen Fall im Raum aufhalten, denn beim Saugen wird Staub aufgewirbelt. Glatte Böden sollten im Zuge der Putzroutine immer feucht gewischt werden, um die Staubbelastung zu senken.

Staubfänger vermeiden

Bei der Wohnungseinrichtung sollte dem Kind zuliebe auf offene Regale und unnötige Dekogegenstände verzichtet werden. Denn hier sammelt sich Staub an. Auch Gardinen sind wahre „Staubmagnete“. Sie bedürfen einer regelmäßigen Reinigung. Eventuell lohnt es sich zudem, die Inneneinrichtung zu überdenken und beispielsweise leicht zu reinigende oder auch Polstermöbel mit glatten Oberflächen, wie z. B. eine Ledercouch, anzuschaffen.

Klima anpassen

Um es Milben möglichst ungemütlich zu machen, sollte die Temperatur im Schlafzimmer bei 14 bis 20 Grad Celsius liegen. Denn Milben bevorzugen höhere Temperaturen. Die Luftfeuchte ist ebenfalls niedrig zu halten. Mehr als 60 Prozent sollte sie nicht betragen. Eltern sollten die Wohnräume regelmäßig lüften und insbesondere die Schlafräume nicht zu stark aufheizen.

auf Pflanzen verzichten

Im Kinderzimmer sollten keine Topfpflanzen stehen. Denn diese erhöhen die Luftfeuchtigkeit.

Kuscheltiere einfrieren

Um Milben abzutöten, können Stofftiere regelmäßig – in einer Plastiktüte verpackt – einen Tag in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Anschließend sollten Eltern die Kuscheltiere in der Waschmaschine waschen, um die abgestorbenen Milben samt ihren Ausscheidungen zu entfernen. Damit das Kind sein heißgeliebtes Kuscheltier unterdessen nicht schmerzlich vermisst, noch ein Tipp: Einfach mehrere Exemplare des Plüschtiers kaufen.

auf Haustiere verzichten

So schön es auch sein mag, ein eigenes Haustier zu besitzen: Wenn das Kind unter einer Milbenallergie leidet, sollte möglichst kein Tier im Haushalt leben. Denn Tiere bringen zusätzliche Hautschuppen in den Haushalt ein, die den Milben als Nahrung dienen.

Urlaubsplanung anpassen, Vorkehrungen für den Urlaub treffen

Die Belastung durch Milben ist an Urlaubsorten geringer, die über 1200 Metern liegen. Denn dort ist die Luft trockener. Folglich ist es empfehlenswert, im Urlaub mit dem allergiegeplagten Kind in die Berge zu fahren. Wird eine andere Urlaubsregion bevorzugt, sollte im Feriendomizil – ganz gleich, ob in der Ferienwohnung oder im Hotel – täglich Staub gewischt werden. Zudem ist es ratsam, milbendichte Bettbezüge mit in den Urlaub zu nehmen. Denn auch im Bettzeug vor Ort residieren Milben.

Medizinprodukte anwenden

Auch vorbeugend können verschiedene Medizinprodukte bei Kindern zum Einsatz kommen, denen eine Hausstaubmilbenallergie zu schaffen macht: Bei Kindern ab 3 Jahren eignen sich etwa die Emsan® Kindernasendusche und das Emsan® Kindernasenspülsalz mulitimineral multimineral dazu, die Milbenallergene aus der Nase zu spülen. Das Emsan® Kinderallergiespray für Kinder ab 3 Jahren kann den Bedarf an Antihistaminika vermindern.

Es gibt also diverse Möglichkeiten, um den Symptomen einer Hausstaubmilbenallergie beim Kind vorzubeugen.