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Herpesviren im Überblick

Welche Herpesarten betreffen Menschen am häufigsten?

Herpes – was ist das? Herpes ist eine Virusinfektion, die durch Viren aus der Familie der Herpesviridae verursacht wird. Es sind über 130 verschiedene Herpesviren bekannt. Davon können nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch nur einige den Menschen befallen. Dazu zählen das Herpes-Simplex-Virus 1 (HSV-1) – Hauptauslöser von Lippenherpes, das Herpes-Simplex-Virus 2 (HSV-2) – vorwiegend der Auslöser von Genitalherpes, das Varicella-Zoster-Virus, das Epstein-Barr-Virus und das Zytomegalie-Virus.

Die unterschiedlichen Arten von Herpesviren können verschiedenste Krankheiten auslösen. Mehr als 90 Prozent der Erwachsenen tragen eine oder mehrere der genannten Virusarten in sich. Doch nicht immer kommt es zum Ausbruch der Erkrankung. Lesen Sie jetzt, wann im Fall einer Erkrankung ein Arztbesuch erforderlich ist und welche Maßnahmen es zur Behandlung und Vorbeugung gibt.

Arten von Herpesviren: Welche Herpestypen gibt es?

Nachfolgend stellen wir Ihnen alle Arten von Herpesviren vor, die den Menschen befallen können. Diese werden daher auch als humane Herpesviren bezeichnet. Sie sind allesamt leicht übertragbar. Nach der Erstinfektion können sie ein Leben lang im Körper verbleiben. Die Herpesviren „schlummern” dort zunächst, bis sie unter Umständen zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert werden und es dadurch zu einem Krankheitsausbruch kommt.

Herpes Simplex Viren Typ 1 und Typ 2 (HSV-1 und HSV-2)

Die Herpes simplex Viren Typ 1 und Typ 2 (HSV-1 und HSV-2) werden entweder durch direkten Kontakt oder durch indirekte Schmierinfektionen übertragen, seltener auch durch Tröpfcheninfektion.

  • Bei Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) erfolgt eine Übertragung häufig bereits im Kindesalter. Schätzungen zufolge sollen 60-90 % der Menschen in Deutschland diesen Virustyp in sich tragen. Doch nicht bei jedem bricht die Erkrankung auch aus. Am häufigsten kommt es zu Ausbrüchen im Mundbereich, in diesem Fall spricht man von Lippenherpes (Herpes labialis). Dieser kann jedoch seltener auch durch eine Übertragung beim Oralverkehr als Genitalherpes im Intimbereich auftreten. Nur in seltenen Fällen verursachen Herpes-simplex Viren die sogenannten Fieberbläschen an anderen Körperstellen. Die juckenden Bläschen platzen nach einigen Tagen auf und geben die in ihnen befindliche infektiöse Flüssigkeit frei. Die dadurch entstehenden Wunden verheilen in der Regel von selbst. Es dauert nach Beginn des Ausbruchs etwa ein bis zwei Wochen, bis der Lippenherpes verschwunden ist.
  • Bei Herpes simplex Virus Typ 2 (HSV-2) kommt es insbesondere auf sexuellem Wege zu einer Übertragung. Schätzungen nach sind lediglich 10-15 % der Menschen in Deutschland mit diesem Typ infiziert – nicht bei jedem kommt es zum Herpesausbruch. HSV-2 verursacht hauptsächlich Genitalherpes (Herpes genitalis). Zu den Symptomen zählen unter anderem Schwellungen, Rötungen, Juckreiz sowie kleine schmerzende, mit einer hochansteckenden Flüssigkeit gefüllte, Bläschen im Intimbereich. Doch auch im Analbereich, am Po, und an der Innenseite der Oberschenkel können die Symptome auftreten. Die Bläschen platzen nach einigen Tagen auf und verkrusten. Das HSV-2 kann auch Lippenherpes verursachen, weshalb während eines Ausbruchs – ebenso wie beim HSV-1 – sowohl auf Geschlechts- als auch auf Oralverkehr verzichtet werden sollte.

Achtung: HSV-1 und HSV-2 können auch Augenherpes verursachen, was schlimmstenfalls eine Erblindung zur Folge haben kann. Daher sollten sich Betroffene eines Herpesausbruchs möglichst nicht ans Auge fassen, ihre Hände immer gründlich waschen und auch beim Einsetzen von Kontaktlinsen die selbstverständlichen grundlegenden Hygienemaßnahmen beachten. Zudem können sich Neugeborene bei oder nach der Geburt mit den Viren infizieren (Neonatale Herpes-simplex-Infektion), wenn die Mutter unter einem akuten Herpesausbruch leidet.

Varizella-Zoster-Virus (Humanes Herpes-Virus Typ 3 bzw. HHV-3)

Beim Varizella-Zoster-Virus (VZV) handelt es sich um den Erreger von Windpocken (Varizellen) und Gürtelrose (Herpes Zoster).

Bei der Erstinfektion verursacht das hochansteckende Virus Windpocken. Es kann über verschiedene Wege in unseren Körper gelangen:

  • Tröpfcheninfektion – selbst bei großem Abstand können die Viren über die Luft von Mensch zu Mensch übertragen werden, wenn die Infizierten beispielsweise husten, niesen oder sprechen.
  • Schmierinfektion – sei es durch direkten Kontakt mit der in den Bläschen enthaltenen Flüssigkeit oder über kontaminierte Oberflächen wie Türgriffe, Treppengeländer oder Wasserhähne.
  • Erkranken Schwangere an Windpocken, ist es möglich, dass die Viren auf das Kind übergehen – insbesondere dann, wenn die Infektion im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel auftritt. Dies kann beim Kind unter anderem zu Fehlentwicklungen der Haut, der Augen, des Skeletts sowie zu Lähmungen, Krampfanfällen und Gehirnschäden führen.

Windpocken-Patienten leiden unter einem juckenden Ausschlag auf der Haut und den Schleimhäuten. Dieser breitet sich vom Gesicht über den gesamten Rumpf aus. Meist trifft die Krankheit Kinder. Bei diesen verläuft sie in der Regel harmlos. Es kann jedoch auch zu schwereren Verläufen kommen, so zum Beispiel bei Schwangeren oder Personen mit Immunschwäche. Wer eine Windpockenerkrankung überstanden hat, ist gewöhnlich lebenslang immun.

Das auslösende Virus verbleibt, wie für Herpesviren typisch, in einer Art „Schlummermodus“ im Körper, bis es irgendwann –auch erst nach Jahrzehnten – reaktiviert werden kann. Dann kommt es zu Gürtelrose (Herpes Zoster). Diese äußert sich durch ein starkes Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit und Fieber, aber auch Schmerzen aufgrund von Nervenentzündungen und einem Hautausschlag, der sich in der Regel ausgehend von der Wirbelsäule wie ein Gürtel halbseitig um den Körper ausbreitet. Es entwickeln sich dann mit klarer Flüssigkeit gefüllte, juckende Bläschen. Diese platzen nach einigen Tagen auf und bilden schließlich Krusten. Die Gürtelrose kann auch an anderen Körperpartien auftreten, etwa am Auge oder am Ohr. In seltenen Fällen bilden sich keine Blasen, die Patienten leiden allerdings unter unangenehmen bis starken Schmerzen. Dies wird als Zoster sine herpete bezeichnet. Unter einer Gürtelrose leiden größtenteils ältere oder immungeschwächte Personen.

Hinweise:

  1. Im Gegensatz zu Windpocken wird Gürtelrose also nicht durch den Kontakt zu erkrankten Personen ausgelöst, sondern durch die Reaktivierung des im Körper nach der überstandenen Windpocken-Infektion schlummernden Varizella-Zoster-Virus.
  2. Die Ansteckungsgefahr ist bei Gürtelrose geringer als bei Windpocken. Der Grund: Die Viren werden hier nicht per Tröpfcheninfektion übertragen, sondern lediglich durch Schmierinfektion – also, wenn man mit der ansteckenden Flüssigkeit aus den Bläschen beispielsweise durch Berühren in Kontakt kommt.
  3. Wer noch nie an Windpocken erkrankt ist und sich durch den Kontakt mit Gürtelrosen-Bläschen mit dem Varizella-Zoster-Virus infiziert, bekommt zunächst Windpocken.

Das Epstein-Barr-Virus (HHV-4)

Mehr als 90 Prozent der Weltbevölkerung infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Epstein-Barr-Virus (auch EBV oder HHV-4 genannt) – meist schon im Kindesalter, dann oft symptomlos. Bei Teenagern und jungen Erwachsenen kann sich das Epstein-Barr-Virus in Form von Pfeifferschem Drüsenfieber (Mononukleose) bemerkbar machen. Die Krankheit wird oft auch als „kissing disease“ (auf Deutsch: Kusskrankheit) bezeichnet, da die Erreger über den Speichel von einer Person zur nächsten übertragen werden – zum Beispiel beim Küssen, aber auch beim Husten oder Niesen. Auch über die gemeinsame Nutzung von Gegenständen, etwa Geschirr, ist eine Übertragung möglich. Die Erkrankung äußert sich unter anderem durch Fieber, geschwollene Lymphknoten und Entzündungen im Rachenbereich. Meist verläuft sie harmlos. In einigen Fällen können aber lebensbedrohliche Komplikationen, zum Beispiel Atemnot, auftreten. Ist die Infektion überstanden (meist nach etwa drei Wochen), verbleiben die Erreger im Körper. Bei gesunden Menschen tritt die Erkrankung nur einmal im Leben auf. Unter Umständen kann das Virus jedoch reaktiviert werden und das Pfeiffersche Drüsenfieber erneut auslösen, etwa wenn das Immunsystem zeitweise geschwächt ist.

Das Zytomegalie-Virus (HHV-5)

Das Zytomegalie-Virus (auch: Cytomegalie-Virus, CMV oder HHV-5) kann durch Körperflüssigkeiten – etwa Speichel, Blut, Samenflüssigkeit sowie Muttermilch – oder transplantierte Organe übertragen werden. Im Normalfall treten bei einer Infektion keine oder nur unspezifische Symptome auf, etwa Halsschmerzen, Husten, Abgeschlagenheit sowie Fieber. Eine Infektion mit dem Virus ist jedoch insbesondere für Neugeborene und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich, da sie Komplikationen verursachen und viele Organsysteme schädigen kann, etwa die Lunge, die Leber, den Darm und die Augen. Während der Schwangerschaft kann das Virus zudem auf das ungeborene Kind übergehen und Schäden verursachen.

Nachdem die Infektion ausgeheilt ist, schlummern auch die Zytomegalie-Viren im Körper, bis es unter Umständen zu einem erneuten Ausbruch kommen kann.

Die humanen Herpesviren 6 und 7 (HHV-6 und HHV-7)

Über 85 % der Erwachsenen sind mit diesen Herpesvirus-Typen infiziert, die unter anderem über Speichel übertragen werden. Es wird unterschieden zwischen HHV-6A, HHV-6B und HHV-7.

HHV-6B ist der Hauptauslöser der Kinderkrankheit Drei-Tage-Fieber (Roseola infantum/Exanthema subitum), die mit Ausschlag im Gesicht sowie am Rumpf verbunden sein kann. Ebenso können weitere Symptome auftreten, zum Beispiel Durchfall, Husten oder geschwollene Lymphknoten. Auch HHV-7 kann das Exanthema subitum auslösen. Genau wie bei den anderen Virustypen ist eine Infektion mit HHV-6 oder HHV-7 insbesondere für Menschen mit geschwächtem Immunsystem risikoreicher.

Weitere Erkrankungen, die durch Herpesviren ausgelöst werden können

Hier ein kurzer Überblick über mögliche Erkrankungen und Komplikationen bei einer Infektion mit Herpesviren:

  • In seltenen Fällen können Herpesviren eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder eine Hirnhautentzündung (Meningitis) verursachen. Auslöser der Herpes-Enzephalitis ist größtenteils das Herpes-simplex-Virus Typ-1.
  • Herpesviren können auch Probleme an den Augen verursachen: So können zum Beispiel HSV-1 und HSV-2 eine Infektion der Hornhaut des Auges auslösen, sogenannte Herpes keratitis. Auch das Varizella-Zoster-Virus kann beispielsweise das Auge befallen (Zoster ophtalmicus).
  • Während der Geburt können bei Genitalherpes der Mutter etwa über infektiöse Genitalsekrete Herpesviren auf das Neugeborene übertragen werden (Herpes neonatorum).

Hinweis: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Woran erkennt man Herpes?

Das kommt auf die jeweilige Herpesart an. Fakt ist: Nicht jede Herpesinfektion lässt sich auf den ersten Blick erkennen. Je nach Virustyp kommt es zwar manchmal innerhalb weniger Tage zum ersten Ausbruch inklusive charakteristischer Symptome, teilweise schlummern die Viren aber auch erstmal längere Zeit im Körper, bis sie reaktiviert werden. Zudem zeigen sich etwa nach einer Infektion mit HSV-1 bei manchen Menschen gar keine oder lediglich leichte Symptome. Die Infektion bleibt daher oft unbemerkt.

Treten die typischen Symptome hingegen auf, erkennt man Lippenherpes auch als Laie in der Regel selbst. Auch bei Genitalherpes zeigen sich charakteristische Bläschen, allerdings ähneln die Symptome auch anderen Erkrankungen. Daher ist ein Arztbesuch in Verbindung mit Laboruntersuchungen erforderlich, um eine genaue Diagnose zu stellen. Die Windpocken- und Gürtelrose-Symptome, die das Varizella-Zoster-Virus hervorrufen kann, sind in der Regel so krankheitsspezifisch, dass es keiner Labordiagnostik bedarf. Bei anderen durch Herpesviren ausgelösten Erkrankungen sind oft keine spezifischen Symptome feststellbar.

Wann zum Arzt?

Bei Verdacht auf Herpes sollten Personen mit einer Immunschwäche, Schwangere und Neugeborene immer von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden. Darüber hinaus ist unter anderem in folgenden Fällen ein Arztbesuch zwingend erforderlich:

  • bei Herpesinfektionen am Auge, etwa bei Befall der Augenlider und/oder der Bindehaut des Auges (kann sich u. a. durch Rötungen, Juckreiz oder Bläschen zeigen, Schwellungen, Augenschmerzen oder erhöhte Lichtempfindlichkeit),
  • bei Verdacht auf Genitalherpes, Windpocken, Gürtelrose, Pfeifferschem Drüsenfieber, Dreitagefieber,
  • bei grippeähnlichen Symptomen (Muskelschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen),
  • bei Bewusstseinsstörungen, Erbrechen und neurologischen Ausfällen.

Diagnose

Für die unterschiedlichen Herpesarten, beziehungsweise die Erkrankungen, die Herpesviren auslösen können, gibt es verschiedene Diagnosemethoden durch den Arzt oder die Ärztin:

Bei Verdacht auf weitere Erkrankungen und Komplikationen ordnet der Arzt oder die Ärztin unter Umständen weitere Untersuchungen an. Im Falle einer vermuteten Enzephalitis wäre dies beispielsweise eine sogenannte Lumbalpunktion, um Nervenwasser zu entnehmen und untersuchen zu lassen, eine Kernspintomografie (MRT) des Kopfes sowie eine Elektroenzephalografie (EEG).

  • Bei Lippenherpes reicht meist eine Blickdiagnose. Gegebenenfalls entnimmt der Arzt oder die Ärztin auch einen Abstrich, um die Flüssigkeit aus den Bläschen im Labor untersuchen zu lassen.
  • Um Genitalherpes zu diagnostizieren, bedarf es oft eines Abstrichs aus der betroffenen Hautregion. Zum Beispiel kann ein sogenannter PCR-Test Aufschluss geben.
  • Das Varicella-Zoster-Virus macht sich oft durch die charakteristischen Symptome von Windpocken und einer Gürtelrose bemerkbar. Daher ist eine Labordiagnostik per PCR-Test oder der Nachweis spezifischer Antikörper im Blut nur in bestimmten Fällen notwendig.
  • Das durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöste Pfeiffersche Drüsenfieber lässt sich mitunter auch an bestimmten Symptomen erkennen. Häufig treten diese jedoch nicht auf. Bei Verdacht kann der Arzt oder die Ärztin Blut abnehmen und dieses untersuchen lassen.
  • Um zu prüfen, ob eine Infektion mit HHV-5 (Cytomegalievirus) vorliegt, kann der Arzt oder die Ärztin das Urin oder Blut im Labor untersuchen lassen.
  • Das durch HHV-6B und HHV-7 ausgelöste Drei-Tage-Fieber wird meist durch das typische Krankheitsbild diagnostiziert.
  • Eine Infektion mit HHV-8 wird in der Regel durch den Nachweis spezifischer Antikörper gegen HHV-8 im Blutserum diagnostiziert.

Bei Verdacht auf weitere Erkrankungen und Komplikationen ordnet der Arzt oder die Ärztin unter Umständen weitere Untersuchungen an. Im Falle einer vermuteten Enzephalitis wäre dies beispielsweise eine sogenannte Lumbalpunktion, um Nervenwasser zu entnehmen und untersuchen zu lassen, eine Kernspintomografie (MRT) des Kopfes sowie eine Elektroenzephalografie (EEG).

Behandlungsverfahren

Wurde Herpes diagnostiziert, klärt der Arzt oder die Ärztin zu geeigneten Behandlungsmethoden auf:

  • Bei Lippen- und Genitalherpes kann er/sie zum Beispiel Tabletten verordnen, die darauf abzielen, die Vermehrung der Viren zu hemmen (Virostatika) – etwa mit dem Wirkstoff Aciclovir. Bei Lippenherpes können zudem virushemmende Cremes oder Salben verschrieben werden.
  • Bei einer Windpocken-Erkrankung werden meist nur die Symptome behandelt und nur bei schweren Verläufen oder einem bestehenden Komplikationsrisiko Virostatika verordnet.
  • Da eine Gürtelrose oft mit Schmerzen und Fieber einhergeht, kann es sein, dass der Arzt/die Ärztin schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel empfiehlt bzw. verschreibt. Zudem ist es ratsam, auf eine sorgfältige Hautpflege zu achten. Virostatika kommen hier insbesondere bei Risikopatienten zum Einsatz – bei schwerem Krankheitsverlauf gegebenenfalls auch als Infusion.
  • Zur Linderung der Symptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers können Ärzte und Ärztinnen fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente verordnen. Achten Sie unbedingt darauf ausreichend zu trinken und sich auch in den Wochen nach der Erkrankung körperlich zu schonen.
  • Bei Zytomegalie-Patienten mit geschwächtem Immunsystem können beispielsweise Virostatika verabreicht werden. Erwachsene mit einer gut funktionierenden Immunabwehr werden in der Regel nicht medikamentös behandelt.
  • Die Behandlung von Drei-Tage-Fieber beschränkt sich meist auf die Symptomlinderung. Das Fieber kann in Absprache mit dem Arzt beispielsweise mit Wadenwickeln und Fieberzäpfchen gesenkt werden. Zudem ist es wichtig auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Was hilft gegen Herpesviren?

Die Behandlung einer Herpesinfektion hängt immer von der Art des Virus und dem Schweregrad der Infektion ab. Auch ist es von Bedeutung, ob der Patient ein geschwächtes Immunsystem besitzt oder zum Beispiel schwanger ist. Bei vielen Virustypen können auf ärztliche Empfehlung antivirale Medikamente zum Einsatz kommen, um die Symptome der ausgelösten Erkrankung zu lindern. In Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin können Sie auch andere Maßnahmen ergreifen, um die Beschwerden zu mindern. Halten Sie sich immer an alle ärztlichen Anweisungen.

Lippenherpes – eine Selbstbehandlung ist oftmals möglich

Menschen mit gut funktionierendem Immunsystem, die wiederkehrend unter Herpes an der Lippe leiden, können die Symptome meist selbst behandeln. Darüber hinaus sollten sie bei einem akuten Ausbruch umgehend bestimmte Maßnahmen ergreifen, die eine Verbreitung der Viren verhindern können. Bei einer weiteren Ausbreitung kann sich unter Umständen etwa Herpes an der Nase oder an den Wangen entwickeln. In Apotheken, in Drogeriemärkten und im Onlinehandel sind verschiedene Herpesmittel erhältlich, um dieses Risiko zu senken und die Symptome von Lippenherpes zu lindern:

  • Herpessalben und Herpescremes mit antiviralen Wirkstoffen, wie z. B. Aciclovir, sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
  • Auch spezielle Zinkcremes und Zinksalben werden häufig empfohlen, um die nässenden Herpeswunden schneller zum Abtrocknen zu bringen.
  • Die Emcur® Herpes Creme enthält einen auf Öl basierten Zinkkomplex. Dieser trägt dazu bei, die betroffene Stelle zu befeuchten, was die Wundheilung beschleunigen kann. Zudem kann die Creme den Juckreiz lindern. Darüber hinaus bildet sie eine schützende Schicht über der Hautstelle. Ein weiterer Pluspunkt: Die Creme verfügt über den Lichtschutzfaktor 30 und kann so die betroffene Stelle vor Sonneneinwirkung schützen, welche den Ausbruch von Lippen-Herpes begünstigen bzw. auslösen kann. Geeignet ist das Produkt auch bereits für Kinder ab 4 Jahren.
  • Herpespflaster bieten einen mechanischen Schutz. Sie reduzieren so das Risiko, dass Betroffene die Kruste, die sich im Zuge des Heilungsprozesses über den aufgeplatzten Bläschen bildet, aufkratzen. Darüber hinaus verringern sie auch die Gefahr, die Viren bzw. das Wundsekret weiterzuverbreiten. Die Emcur® Herpespflaster können die Abheilung der Bläschen beschleunigen und den Juckreiz lindern. Die extra dünnen, transparenten Lippenpflaster lassen sich zudem problemlos überschminken.

Herpes vorbeugen

Nachfolgend einige Maßnahmen zur Vorbeugung einer Infektion mit Herpesviren:

  • Abstand halten: Vermeiden Sie engen Kontakt zu Infizierten während eines akuten Herpes-Ausbruchs, um eine Übertragung der Herpesviren zu vermeiden.
  • Hygiene: Um einer Infektion mit Herpesviren vorzubeugen, die per Speichel übertragen werden, sollten Sie eine gemeinsame Nutzung von Trinkgefäßen, Geschirr, Besteck und Handtüchern mit anderen Personen vermeiden. Achten Sie zudem auf eine gute Handhygiene. Insbesondere dann, wenn Sie mit Körperflüssigkeiten von anderen Personen in Kontakt kommen, etwa bei der Pflege von Angehörigen.
  • Abwehrkräfte stärken: Bei HSV-1 und HSV-2 kann es mitunter hilfreich sein, das Immunsystem zu stärken, um erneuten Ausbrüchen vorzubeugen. Achten Sie hierfür auf einen gesunden Lebensstil mit genügend Schlaf, ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung. Vermeiden Sie zudem Stress, da dieser das Immunsystem schwächen kann. (Weitere Infos hierzu finden Sie in unseren Ratgeberartikeln „Immunsystem bei Kindern stärken”.)
  • Impfung: Aktuell ist es nur möglich, sich gegen das Varizella-Zoster-Virus impfen zu lassen: Sie können Ihr Kind durch eine zweimalige Impfung vor Windpocken schützen. Ältere Menschen können sich zudem gegen Gürtelrose (Herpes zoster) impfen lassen. Die STIKO empfiehlt diese Impfung mit einem Totimpfstoff allen Personen ab 60 Jahren; Menschen mit Grundkrankheiten oder Immunsuppression hingegen schon ab 50 (Stand: 13.12.2018).1 An einem Impfstoff gegen das Epstein-Barr-Virus wird noch geforscht.
  • Safer Sex: Benutzen Sie bei Geschlechts- beziehungsweise Oralverkehr Kondome und Lecktücher (Dental Dams), um das Risiko von Genital-/Lippenherpes zu verringern. (Achtung: Ein vollständiger Schutz ist dadurch nicht gegeben. Das Virus kann auch von Haut zu Haut übertragen werden.)

1: RKI: Schutzimpfung gegen Windpocken (Varizellen): Antworten auf häufig gestellte Fragen: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Varizellen/FAQ-Liste_Varizellen_Impfen.html#FAQId2407414 (letzter Abruf: 06.10.2023)

Häufige Fragen

Herpes ist eine Infektion mit Viren aus der Familie der Herpesviridae. Abhängig vom Virustyp können hierdurch unterschiedliche Erkrankungen ausgelöst und dementsprechend verschiedene Symptome hervorgerufen werden. Erfahren Sie jetzt mehr zu den unterschiedlichen Typen von Herpesviren.

Es sind bislang acht verschiedene Virustypen bekannt, die eine Herpesinfektion beim Menschen auslösen können. Erfahren Sie jetzt mehr zu diesen unterschiedlichen Arten von Herpesviren.

Das hängt davon ab, mit welchem Virustyp Sie sich infiziert haben. Erfahren Sie jetzt mehr zu den verschiedenen Arten von Herpesviren sowie zu Diagnose- und Behandlungsmethoden bei Herpes.

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Herpesinfektionen vorzubeugen. Darüber hinaus gibt es spezielle Tipps zur Vorbeugung von Lippenherpes.

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