Ein Vater und sein Sohn liegen im Gras.

Allergie bei Kindern

Ursachen, Symptome und Therapien

Woher sie kommen und wie Eltern ihnen vorbeugen können

Allergien sind keineswegs Jugendlichen und Erwachsenen vorbehalten. Immer häufiger leiden auch Kinder unter der Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe. Gesundheitsstudien lassen vermuten, dass etwa jedes vierte bis fünfte Kind von einer Allergie betroffen ist, Tendenz steigend. 

Um zu verhindern, dass ihre Kinder später an einer Allergie erkranken, können Eltern allerhand beachten. Vor allem in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es unterschiedliche gesundheitliche Empfehlungen, um einer Entstehung vorzubeugen. Gleichzeitig spielen in der Frage, ob eine Allergie entsteht oder nicht, aber auch die Gene eine Rolle. Eine familiäre Vorbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Allergie. 

Wenn Eltern vermeintliche Allergiesymptome bemerken, sollten sie mit dem Nachwuchs zum Arzt gehen. Denn nur wenn schnell eine Diagnose erfolgt, kann auch schnell mit einer Therapie begonnen werden. Grundsätzlich gilt: Je kürzer ein Allergiepatient an seiner Allergie leidet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Therapie anschlägt und auch langfristig Erfolge erzielt.

Ursachen für Allergien bei Kindern

Bei einer Allergie handelt es sich um Fehlsteuerung des Immunsystems, welches eine gewöhnliche und ungefährliche Substanz als fremd einstuft und fälschlicherweise Antikörper gegen sie bildet. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang von einer Sensibilisierung. Beim nächsten Kontakt mit diesem Stoff stuft das Immunsystem ihn dann als gefährlich ein und die Antikörper greifen an. Die Folge: Der Botenstoff Histamin wird freigesetzt und klassische Allergiesymptome wie eine laufende Nase und juckende Augen treten auf. 

Grundsätzlich lösen dieselben Allergene, auf die Erwachsene reagieren, auch bei Kindern Allergien aus. Besonders häufig sind Pollenallergien wie der Heuschnupfen, aber auch andere Atemwegsallergien und zahlreiche weitere Auslöser sind möglich, etwa

  • Pollen
  • Schimmelpilze
  • Hausstaubmilben 
  • Tierhaare oder
  • Substanzen in Nahrungsmitteln, zum Beispiel Kuh- oder Hühnereiweiß

Ob ein Kind an einer Allergie erkrankt, liegt auch daran, ob es erblich vorbelastet ist. Kinder, die ein Elternteil haben, welches Allergiker ist, haben eine Sensibilisierungsquote zwischen 20 und 40 Prozent. Sind beide Elternteil von einer Allergie betroffen, ist die Quote sogar doppelt so hoch.

Symptome einer Allergie bei Kindern

Allergische Reaktionen bei Kindern kündigen sich durch unterschiedliche Symptome an. Einige davon ähneln den klassischen Erkältungssymptomen, daher ist es wichtig, genau hinzuschauen. Vor allem, wenn die Beschwerden sich zu bestimmten Jahreszeiten häufen, liegt der Verdacht einer Allergie nahe.

Mögliche Symptome können sein:

  • Verstopfte Nase
  • Niesreiz
  • Anfallartig auftretender Husten
  • Juckende, rote, gereizte Augen
  • Pfeifgeräusche beim Atmen bis hin zu Atemnot
  • Hautprobleme und Juckreiz (Neurodermitis)
  • Magen-Darm-Beschwerden

Allergischer oder normaler Schnupfen? Worauf Eltern achten sollten

Ist das noch Schnupfen oder schon Allergie? Das fragen Eltern sich häufig, wenn mal wieder die Nase der Kleinen läuft. Bei Kindern, die mitunter zehn- bis zwölfmal im Jahr an einer Erkältung leiden, ist diese Frage schwierig zu beantworten. 

Das Sekret kann einen Anhaltspunkt geben: Beim allergischen Schnupfen ist es meist glasklar und sehr wässrig, bei einer Erkältung hingegen dickflüssig. Ein normaler Schnupfen verschwindet meist nach einer Woche wieder, der allergische Schnupfen dauert oft länger an. Außerdem wird er stärker, wenn die Belastung durch den entsprechenden Auslöser stärker wird.

Diagnose einer kindlichen Allergie

Eltern sollten eine mögliche Allergie von Anfang an ernst nehmen. Eine verlässliche Diagnose verspricht der Besuch bei einem Kinder- oder Hausarzt, der sich zusätzlich auf Allergologie spezialisiert hat. Dabei unbedingt an das offizielle Gesundheitsbuch denken, denn das Vorsorgeheft enthält die Ergebnisse aller bisherigen Früherkennungsuntersuchungen. Grundsätzlich gilt: Je früher und je genauer erkannt wird, welches Allergen die Beschwerden auslöst, desto gezielter und schneller kann die Allergie auch behandelt werden. 

Um das Allergen herauszufiltern, gibt es unterschiedliche Testmethoden wie den Pricktest oder Bluttests. Bei Babys und Kleinkindern verzichten Ärzte oftmals darauf, den klassischen Hauttest durchzuführen, da er für die kleinen Patienten unangenehm ist.

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Eine Allergie bei Kindern behandeln

Die Behandlung einer Allergie hat drei Standbeine: 

  • erstens die Karenz, also der Versuch, den Kontakt zum Allergen weitestgehend zu vermeiden
  • zweitens die Behandlung der Symptome mit Medikamenten
  • drittens die Hyposensibilisierung

Im ersten Schritt nach der Diagnose sollten Eltern also versuchen, ihr Kind vom Allergieauslöser fernzuhalten. Bei Lebensmitteln ist das noch recht einfach, bei Pollen oder Schimmelpilzen hingegen schon deutlich schwieriger, da die sich häufig auch in Innenräumen befinden und deshalb schwer zu umgehen sind. Ist das Kind Pollenallergiker, kann es helfen, den Urlaub nach dem Pollenkalender zu planen, Haare vor dem Schlafengehen zu waschen und die Nasenschleimhäute mit Nasenspülungen und salzbasierten Nasensprays zu reinigen. Auch ein Nasenspray ohne Gewöhnungseffekt, wie das Emsan® Kinderallergiespray (ab 3 Jahren), können Eltern bei ihren Kindern anwenden. Das Spray wird sowohl vorbeugend als auch beim Auftreten von Symptomen eingesetzt.

Im zweiten Schritt können antiallergische Medikamente, zum Beispiel Antihistaminika und Antiallergika, eingesetzt werden, um die akuten Beschwerden zu lindern. Das erleichtert den Alltag und ermöglicht einen guten und erholsamen Schlaf. Die symptomatische Behandlung hilft aber lediglich kurzzeitig, zu einer langfristigen Besserung führt sie nicht.

Hyposensibilisierung kann zu Besserung führen

Im dritten Schritt sollten Eltern sich daher vom Allergologen über eine Hyposensibilisierung (auch Allergieimpfung) beraten lassen. Diese kann den Verlauf der Allergie günstig beeinflussen und zu einer Besserung der Symptome führen. Das Therapieverfahren, das auch spezifische Immuntherapie heißt, ist für Kinder ab circa fünf Jahren geeignet.

Bei Kindern passiert es häufig, dass Allergien sich mit der Zeit verändern. Daher sollten Eltern regelmäßig mit dem Nachwuchs zur Kontrolluntersuchung beim Allergologen gehen.

Einer Allergie bei Kindern vorbeugen

Kinder, deren Eltern Allergiker sind, haben ein höheres Risiko, selbst an einer Allergie zu erkranken. Dennoch können Eltern einiges tun, um das Allergierisiko ihrer Kinder zu minimieren. Wichtig ist, schon vor der Geburt und in den ersten Lebensjahren die folgenden Präventionsmaßnahmen von Allergologen zu beachten:

  • Beide Elternteile sollten während der Schwangerschaft und nach der Geburt auf das Rauchen verzichten. Auch außerhalb der Familie sollten die Eltern passive Rauchbelastung vermeiden.
  • Die richtige Ernährung ist das A und O: Während der ganzen Schwangerschaft, in der Stillzeit sowie im ersten Lebensjahr des Säuglings ist eine ausgewogene Ernährung, die den Nährstoffbedarf von Mutter und Kind deckt, besonders wichtig.
  • Sofern möglich, sollten Mütter in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ausschließlich mit Muttermilch stillen und auf Beikost bis zum siebten Monat verzichten. Ist das nicht möglich, sollten Eltern vor allem bei Risikokindern auf spezielle, allergenarme Milch, sogenannte HA-Nahrung, zurückgreifen. Verschreiben kann diese Kost der Kinderarzt, die Krankenkasse übernimmt die Kosten. Auf sojabasierte Säuglingsnahrung sollten Eltern hingegen verzichten.
  • Übergewicht der Mutter kann Allergien bei Kindern begünstigen. Daher können Mütter vor einer geplanten Schwangerschaft versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren.
  • Auch Übergewicht bei Kindern begünstigt die Entwicklung von Asthma. Eltern sollten daher auf die Ernährung ihrer Kinder achten und als positives Vorbild dienen.
  • Sofern das möglich ist, sollten Eltern ihre Kinder in einer verkehrsarmen Wohngegend großziehen – zumindest, solange die Sprösslinge noch Kleinkinder sind. 
  • Regelmäßiges Stoßlüften verhindert eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, bei der sich Schimmelpilze rasch vermehren können. 
  • Ein Hund im Haushalt ist nicht mit einem erhöhten Allergierisiko verbunden. Anders ist es bei Katzen, deren Haare den Ausbruch einer Allergie eher begünstigen. 
  • Die von der ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen gegen Infektionskrankheiten reduzieren wahrscheinlich das Allergierisiko. Darauf weisen Studien hin.