Frau hält mit erhobenen Armen ein Tuch über sich.

Husten

Reizhusten oder Husten mit Auswurf?

Wie kommt es zum Hustenanfall…

Husten ist ein Schutzreflex des Körpers. Dieser setzt ein, wenn die Atemwege gereizt werden, zum Beispiel durch Krankheitserreger oder Fremdstoffe. Ziel des Körpers ist es dann, die „Unruhestifter“ beziehungsweise Schleim durch einen explosionsartigen Luftstoß, den Husten, rasch wieder hinauszubefördern.

Häufig ist Husten ein Anzeichen eines Infekts, wie etwa einer Erkältung (grippaler Infekt). Unter dieser leiden Erwachsene durchschnittlich zwei- bis viermal im Jahr. Kindern macht ein grippaler Infekt pro Jahr sogar mehr als doppelt so oft zu schaffen.

…und wie verschwindet der Husten wieder?

Ist der Husten auf eine Erkältung zurückzuführen, hält er oft länger an als andere Erkältungssymptome. Genau wie diese klingt er in der Regel aber von allein wieder ab. Leider gibt es jedoch auch weitaus schwerwiegendere Erkrankungen, die einen trockenen oder verschleimten Husten hervorrufen können. In diesen Fällen ist meist dringend eine Behandlung erforderlich. Hinweise auf mögliche Ursachen erhält der Arzt oder die Ärztin unter anderem durch die Hustenart.

Welche Hustenarten gibt es?

Abhängig von seiner Ursache kann Husten auf unterschiedliche Art und Weise in Erscheinung treten. Grob unterteilen lässt sich Husten in zwei verschiedene Arten:

  • Unproduktiver Husten (Trockener Husten): Als „unproduktiver Husten“ wird Husten ohne Auswurf von Schleim bezeichnet (Husten ohne Sekretabsonderung). Ein anderer Begriff für diese Hustenart ist „Trockener Reizhusten“. Betroffene leiden aus verschiedensten Gründen unter derartigen Hustenattacken.
  • Produktiver Husten (Husten mit Auswurf): Bei dieser Hustenart wird Schleim ausgeworfen. Dieser Vorgang wird auch als „Abhusten“ bezeichnet. Der Fachbegriff für den abgehusteten Schleim lautet „Sputum“. Auch produktiver Husten kann zahlreiche Ursachen haben.

Hinweis: Die Hustenart kann sich im Verlauf einer Erkrankung verändern. Dies kann beispielsweise bei einer klassischen Erkältung vorkommen, die anfangs mit einem trockenen Husten beginnt, der dann jedoch in einen Husten mit Auswurf übergehen kann.

Dauer: Wie lange halten die Beschwerden an?

Sowohl trockener Husten als auch Husten mit Auswurf können lediglich über einen kurzen oder aber über einen längeren Zeitraum auftreten. Unterschieden wird zwischen:

  • akutem Husten: Von einem akuten Husten ist die Rede, wenn die Beschwerden nicht länger als zwei Wochen anhalten.
  • subakutem Husten: Wenn der Husten zwischen zwei und acht Wochen andauert, liegt der Husten in subakuter Form vor.
  • chronischem Husten: Klingen die Beschwerden auch nach acht Wochen nicht ab, wird dies als chronischer Husten bezeichnet.

Dem Arzt beziehungsweise der Ärztin kann auch die Dauer des Hustens Hinweise auf mögliche Ursachen geben.

Ursachen von Husten – ein Überblick

Die Ursachen von Husten sind vielfältig. Alle zu nennen würde an dieser Stelle zu weit führen. Die nachfolgende Auflistung liefert darum lediglich einen groben Überblick über mögliche Erkrankungen und Gegebenheiten, die Husten hervorrufen können. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hartnäckiger Husten kann beispielsweise folgende Ursachen haben:

  • einen viralen Infekt, wie beispielsweise eine Erkältung oder eine Grippe
  • eine bakterielle Infektion, wie etwa Keuchhusten (Pertussis)
  • eine Lungenentzündung
  • eine Allergie, wie etwa Heuschnupfen, eine Hausstaubmilbenallergie oder Schimmelpilzallergie
  • eine Refluxkrankheit
  • eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Rachenentzündungen
  • Kehlkopfentzündungen
  • Stimmbandfunktionsstörungen (auch: Vocal cord dysfunction)
  • eine akute Bronchitis
  • eine chronische Bronchitis (Diese wird umgangssprachlich auch als „Raucherhusten“ bezeichnet. Sie kann jedoch auch andere Ursachen als eine Belastung der Atemwege durch Rauchen haben.)
  • eine chronisch-obstruktive Bronchitis (englisch: chronic obstructive pulmonary disease; kurz: COPD)
  • Asthma bronchiale
  • eine Staublunge
  • Tuberkulose
  • Mukoviszidose
  • Lungenkrebs
  • Einnahme bestimmter Medikamente, wie zum Beispiel ACE-Hemmern, die unter anderem bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder Bluthochdruck zum Einsatz kommen können
  • Staub- und Schmutzbelastung am Arbeitsplatz
  • psychische Ursachen

Diese umfangreiche, aber längst nicht vollständige Aufzählung möglicher Ursachen, macht deutlich, wie sehr von einer Selbstdiagnose und einer Behandlung auf Verdacht abzuraten ist. Denn nur Ärztinnen und Ärzte können feststellen, welche Ursache ständige Hustenanfälle tatsächlich haben.

Wann ist ein Arztbesuch erforderlich?

Ist der Husten nicht auf eine klassische Erkältung oder eine bereits bekannte Ursache zurückzuführen, ist ein Arztbesuch ratsam. Betroffene sollten unter anderem dringend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn:

  • der Husten sich nach ein bis zwei Wochen nicht bessert oder gar länger als zwei Wochen anhält,
  • es hauptsächlich in der Nacht zum Husten kommt,
  • nächtliches Schwitzen auftritt,
  • weitere auffällige Symptome auftreten, zum Beispiel hohes Fieber,
  • bereits eine Immunschwäche oder eine Herzerkrankung vorliegt,
  • Hustenattacken mit eigentümlichen Atemgeräuschen, wie etwa anschließendem Keuchen, verbunden sind,
  • das Atmen schmerzt,
  • die Brust schmerzt oder in diesem Bereich ein Druckgefühl vorhanden ist,
  • Luftnot oder Atemnot auftreten,
  • es zu Auswurf kommt, der in irgendeiner Art und Weise auffällig erscheint,
  • die betroffene Person an Gewicht verliert, ohne dies absichtsvoll herbeigeführt zu haben,
  • Muskel- oder Gliederschmerzen vorliegen,
  • Schmerzen, möglicherweise in Kombination mit Rötung oder Schwellung, im Bein auftreten,
  • eine Schwangerschaft besteht und der Husten stark ist, anhält oder Fieber auftritt.

Wenn Husten bei Kindern vermehrt auftritt, sollten Eltern mit diesen zum Kinderarzt/zur Kinderärztin gehen. Dieser/Diese ist mit den Symptomen und der Behandlung verschiedenster (Kinder-) Krankheiten vertraut. Leiden Kinder unter einem „bellenden“ Husten, ist beispielsweise auch an die Atemwegserkrankung „Pseudokrupp“ zu denken. Achtung: Der im Rahmen dieser Erkrankung auftretende anfallartige Husten (Krupphusten) kann für die Kleinen unter Umständen lebensbedrohlich sein.

Aktueller Hinweis: Was tun bei Verdacht auf COVID-19?

Wer unter Symptomen leidet, die Anzeichen einer COVID-19-Erkrankung sein können – wie beispielsweise Fieber, Husten, Gliederschmerzen sowie schwerem Krankheitsgefühl – sollte den Hausarzt oder die Hausärztin nicht persönlich aufsuchen. Die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. med. Heidrun Thaiss, empfiehlt, stattdessen telefonisch Kontakt mit der Ärztin oder dem Arzt aufzunehmen (Pressemitteilung der BZgA vom 17.03.2020). Auf diese Weise können Patienten und Patientinnen im Falle des Falles andere davor schützen, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Am Telefon kann die Arztpraxis den Betroffenen mitteilen, an welche Stelle sie sich wenden können, um den Verdacht auf die Coronavirus-Krankheit prüfen zu lassen.

Alternativ können sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117, eine lokale Corona-Hotline oder eine Fieberambulanz anrufen. Auch hier erhalten sie Informationen zum weiteren Vorgehen. Wer einer Risikogruppe angehört, muss dies am Telefon unbedingt mitteilen. Bei akuter Atemnot oder in anderen Notfällen, direkt die Notfallnummer 112 wählen.

Wichtig: Betroffene sollten sich immer nach den aktuellen Empfehlungen der BZgA richten!

Husten: Diagnose – Wie gehen Ärztinnen und Ärzte hierbei vor?

Langanhaltender oder anderweitig auffälliger Husten bedarf immer einer genauen Abklärung. Um eine gesicherte Diagnose stellen zu können, ist teilweise eine Untersuchung der betroffenen Person in mehreren Schritten notwendig: Bevor der Arzt/die Ärztin eine körperliche Untersuchung vornimmt und gegebenenfalls die Durchführung zusätzlicher Diagnoseverfahren veranlasst, führt er/sie mit dem Patienten/der Patientin immer ein Vorgespräch, das sogenannte Anamnesegespräch.

Wie läuft das Anamnesegespräch ab?

Im Anamnesegespräch erkundigt sich der Arzt beziehungsweise die Ärztin zunächst bei der betroffenen Person über die bisherige Krankengeschichte. Relevant für die Diagnosestellung sind für ihn/sie zudem die Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Raucht der Patient/die Patientin?
  • Zu welchen Zeitpunkten beziehungsweise unter welchen Umständen tritt der Husten auf?
  • Liegt ein unproduktiver oder produktiver Husten vor?
  • Falls es sich um Husten mit Auswurf handelt: Welche Farbe und Konsistenz hat der Auswurf? Wie viel Schleim wird abgehustet?

Die Angaben des Patienten/der Patientin können dem Arzt beziehungsweise der Ärztin erste Hinweise auf mögliche Erkrankungen liefern. Wer begleitend zum Husten unter weiteren Beschwerden leidet, sollte dies unbedingt im Vorgespräch ansprechen. Denn durch das Wissen um diese Begleitsymptome lassen sich mögliche Ursachen des Hustens unter Umständen weiter eingrenzen.

Um eine Fehldiagnose zu vermeiden, ist es – aufgrund der Vielzahl potenzieller Hustenauslöser – oft notwendig, einen Verdacht mit weiteren Untersuchungsmethoden zu prüfen.

Körperliche Untersuchung und weitere Diagnoseverfahren

Nach dem Anamnesegespräch untersucht der Arzt/die Ärztin den Körper der betroffenen Person. Hierzu hört er/sie unter anderem die Lunge mit einem Stethoskop ab. Eventuell veranlasst er/sie zudem eine Blutuntersuchung in einem Labor oder ordnet anderweitige Untersuchungen an, zum Beispiel eine Computertomografie (CT), einen Lungenfunktionstest oder einen Allergietest.

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Husten behandeln, Komplikationen vermeiden

Die Behandlung eines langanhaltenden Hustens ist wichtig. Denn dieser kann den Patienten beziehungsweise die Patientin schwer belasten oder weitere gesundheitliche Schäden mit sich bringen. Die Therapie von Husten hat oft zwei Standbeine:

In erster Linie richtet sich die Behandlung des Hustens ganz nach der Ursache, die den Husten hervorruft. Je nachdem, welche Grunderkrankung für den Dauerhusten verantwortlich ist, verordnet der Arzt oder die Ärztin eventuell bestimmte Medikamente. Bei bakteriellen Infektionen ist möglicherweise die Einnahme eines Antibiotikums erforderlich. Wer raucht, wird – aller Wahrscheinlichkeit nach – die ärztliche Empfehlung erhalten, mit dem Rauchen aufzuhören (Nikotinkarenz).

Um den Husten symptomatisch zu lindern, können gegebenenfalls hustenstillende oder schleimlösende Arzneimittel zum Einsatz kommen. So empfiehlt der Arzt/die Ärztin eventuell bei einem heftigen trockenen Husten Antitussiva (Hustenstiller oder Hustenblocker); bei Husten mit Auswurf hingegen beispielsweise Mukolytika (Schleimlöser).

Wichtig ist: Es ist weder sinnvoll hustenreizlindernde Mittel (Antitussiva) bei einem produktiven Husten mit beträchtlicher Schleimbildung einzunehmen noch Antitussiva und Expektoranzien (Mittel mit hustenlösender Wirkung, zu denen auch Mukolytika zählen) gleichzeitig anzuwenden. Eventuell kommt jedoch eine zeitlich versetzte Einnahme der Hustenmittel bei Husten mit Auswurf infrage (Verabreichung von hustenreizlindernden Mitteln zur Nacht; Einsatz von hustenlösenden Mitteln am Tag). Dies muss jedoch in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin abgesprochen sein, da dieser die Therapie festlegt.

Hartnäckiger Husten: Was hilft noch?

Um einen Reizhusten beziehungsweise Husten mit Auswurf symptomatisch zu lindern, können Betroffene weitere Maßnahmen ergreifen, wie etwa:

  • ausreichend trinken: Erwachsene sollten – außer sie müssen sich an eine ärztliche Empfehlung zu einer reduzierten Flüssigkeitszufuhr halten – pro Tag zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Denn dies kann dazu beitragen, den Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen. Zudem kann dies die Schleimhäute vor dem Austrocknen schützen.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Trockene Raumluft reizt die Schleimhäute zusätzlich. Wer nachts unter Reizhusten leidet, sollte darum auf eine ausreichende Luftfeuchte im Schlafzimmer achten.
  • geeignete Schlafposition wählen: Hält trockener Husten die ganze Nacht an, ist an erholsamen Schlaf nicht zu denken. Um sich das Atmen in diesen Fällen etwas zu erleichtern, können Betroffene den Kopf zum Schlafen etwas erhöht positionieren. Möglich ist dies beispielsweise, indem sie ein zweites Kissen unter ihr Kopfkissen legen.
  • Lutschpastillen anwenden: Wer aufgrund von Entzündungen im Hals- und Rachenraum unter Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Hustenreiz leidet, kann die Emsan® Bad Emser Pastillen® anwenden. Diese können die Stimme auch bei Heiserkeit oder intensiver Stimmbelastung, wie etwa bei häufigem Reden oder Singen, schützen. Darüber hinaus können sie auch zum Einsatz kommen, wenn die Stimme im Alltag anderen Belastungen ausgesetzt ist, die zur Austrocknung beziehungsweise Reizung der Atemwege führen können, wie beispielsweise Klimaanlagen, Heizungsluft oder Staub. Ebenso können sich die Lutschpastillen bei Belastungen durch saures Aufstoßen (Reflux) eignen. Speziell für Kinder, die bereits die Fähigkeit zum kontrollierten Lutschen erworben haben – ab circa 3 Jahren – gibt es die Emsan® Kinderhalstabletten. Diese können sowohl bei Halsschmerzen als auch bei Schluckbeschwerden sowie bei Hustenreiz, der durch Entzündungen im Hals- und Rachenraum verursacht wird, zum Einsatz kommen.

Wichtig: Wer unter Husten leidet, egal ob trockenem oder verschleimtem Husten, sollte sich immer an die Vorgaben des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin halten. Auch vorgestellte Tipps sollten bei schwerwiegenden Erkrankungen ausschließlich in Absprache mit dem Arzt beziehungsweise der Ärztin angewendet werden.