Eine junge Sängerin steht mit ihrer Band auf der Bühne und singt ins Mikrofon

Sänger, Moderatoren, Vielredner: Die Stimme als Arbeitsinstrument

Wie man die Stimme schützt, wenn Heiserkeit droht

Vielredner brauchen ihre Stimme

Die Liste an Berufsgruppen, die im Alltag viel und häufig reden, ist lang. Lehrer, Sporttrainer, Moderatoren, Schauspieler, Vortragsredner, Politiker: Sie alle sind Tag für Tag auf eine gesunde und zuverlässige Stimme angewiesen. Heiserkeit ist daher für diese Berufsgruppen oftmals ein Grund sich krankzumelden. Denn mit einer Stimme, die ständig versagt, können sie auch ihren Job nicht zuverlässig ausführen.

Grundsätzlich gilt bei Heiserkeit: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Wer seiner Stimme nicht Raum und Zeit zur vollständigen Regeneration gibt, kann ihr langfristig schaden. Ausreichend Stimmruhe ist daher bei Heiserkeit besonders wichtig. Wer Beschwerden ignoriert und einfach normal weiterspricht, riskiert langwierige und schwerwiegende Schäden der Stimmbänder. Vor allem Sänger sowie Menschen, die in Sprechberufen tätig sind, sollten bei Stimmverlust daher pausieren, um ihrer Stimme – und damit ihrem Job – nicht langfristig zu schaden.

Langfristige Stimmhygiene

Unter dem Begriff Stimmhygiene, auch Stimmpflege genannt, werden alle Verhaltensweisen und Maßnahmen zusammengefasst, die dazu dienen, die Stimme dauerhaft gesund zu halten. Stimmhygiene dient ganz konkret dazu, dass das Stimmorgan und der Stimmmechanismus optimal funktionieren. Dabei handelt es sich zum einen um die Art und Weise, wie die Stimme genutzt wird, zum anderen um alltägliches Verhalten wie Ess- und Trinkgewohnheiten.

Welche Ursachen lassen die Stimme versagen?

Um die Stimme zu erzeugen, sind Stimmbänder, Stimmlippen, die Stimmritze und der Kehlkopf gleichzeitig im Einsatz. Wenn die Stimmbänder nicht mehr frei schwingen können, hört sich die Stimme belegt oder heiser an. Oftmals können Betroffene dann nur noch leise flüstern oder die Stimme versagt sogar ganz. Unterschiedliche Ursachen können für ein Versagen der Stimme verantwortlich sein:

  • Überanstrengung durch übermäßiges Schreien, Singen oder Reden
  • Erkältung (grippaler Infekt)
  • Allergie
  • Stimmbandentzündung
  • Kehlkopfentzündung
  • Pseudokrupp
  • Psychische Belastungen (Stress, Angst oder Depressionen)
  • Rauchen
  • Organische, hormonelle oder neurologische Störungen

Tipps: Wie man die Stimme im Alltag pflegt

Um seine Stimme langfristig gesund zu halten, sollten Vielredner und Sänger ihre Stimme im Alltag pflegen und schonen. Dazu sollten sie auf die folgenden Punkte achten:

Ein angemessenes Warm-Up bereitet die Stimme auf eine längere Belastung vor. Daher singen Sänger sich vor ihrem Auftritt üblicherweise ein und Schauspieler und Moderatoren bereiten sich mit Stimmübungen auf einen Auftritt vor.

Nicht räuspern. Auch wenn es den Eindruck erweckt, den Hals zu befreien, schadet Räuspern der Stimme nachhaltig, da es die Sprechorgane unangenehm aufraut. Statt dem Reflex zu räuspern nachzugeben, sollten Vielredner lieber schlucken. Auch Summen kann helfen, die Stimmbänder zu beruhigen.

Flüstern vermeiden. Dass Flüstern die Stimme schont, ist ein Märchen. Unabhängig davon, ob man flüstert oder in normaler Lautstärke spricht: Die Stimme wird gleichermaßen angestrengt. Beim Flüstern wird allerdings häufig mehr Druck angewendet. Dabei kann die Schleimhaut im Kehlkopf austrocknen.

Beim Sprechen atmet man logischerweise durch den Mund. In den Sprechpausen kann man aber darauf achten, durch die Nase zu atmen, um die Luft vor dem Eintreffen auf Atemwege und Stimmbänder anzuwärmen und zu befeuchten.

Kurz vor einer stärkeren Belastung, zum Beispiel einem Auftritt, sollten Sänger und Vielredner nicht proben, sondern ihre Stimme schonen. Ein kurzer Soundcheck mit halber Kraft und reduzierter Lautstärke ist in Ordnung, mehr aber nicht. Auch im Alltag sollte die Stimme viel durch Entlastung geschont werden.

Nur in der richtigen Stimmlage, der sogenannten Vocal Range, singen und sprechen. Nutzt ein Vielredner häufig die falsche Tonlage, führt das zu einer Überbeanspruchung der Stimme.

Telefontermine, Meetings, Präsentationen: In vielen Situationen sitzt man, während man spricht. Damit die Stimme dabei nicht unnötig belastet wird, sollte man auf die richtige Sitzposition achten: Kopf, Rücken und Hals möglichst gerade halten – das ist für die Stimmbänder am angenehmsten.

Sogenannte stimmbelastende Nahrungsmittel können die Schleimhäute reizen. Dazu gehören unter anderem scharfe Gewürze (z.B. Pfeffer, Chili, Zwiebel).

Die Schleimhaut am Kehlkopf sollte zur Tonerzeugung normalerweise frei sein und leicht vibrieren können. Beim Rauchen entwickelt sich dort oft ein entzündlicher Schleim, der das behindert. Zigarettenrauch ist insgesamt für die Mundschleimhaut reizend und sollte vermieden werden.

Dass der Körper beim Genuss von Alkohol mehr Wasser ausscheidet als üblicherweise, ist kein Geheimnis. Das wirkt sich auch auf die Stimme aus: Durch die geringe Flüssigkeitsmenge im Körper und die reizende Wirkung von Alkohol werden die Schleimhäute ebenfalls gereizt und können anschwellen.

Stimmschonende Lutschtabletten beruhigen angegriffene und beanspruchte Schleimhäute. Geeignet sind zum Beispiel Lutschpastillen auf Salzbasis wie Emsan® Bad Emser Pastillen. Gewöhnliche Hustenbonbons oder Pastillen mit ätherischen Ölen sollten vermieden werden, da sie die Schleimhäute austrocknen können.

Was hilft, wenn die Stimme weg ist

Wenn die Stimme versagt, ist Stimmruhe das oberste Gebot, um nachhaltige Stimmprobleme zu verhindern. Das gilt unabhängig von der Ursache für Heiserkeit und Stimmverlust, also auch bei einer klassischen Erkältung. Vielredner wie Lehrer oder Moderatoren sollten daher schon ab Beginn einer Erkältung zu Hause bleiben. Auch natürliche Hilfsmittel können bei der Heilung helfen:

  • Ausreichend trinken (z.B. Salbeitee)
  • Auch Gurgeln oder Inhalieren kann die Beschwerden lindern
  • Lutschpastillen mit natürlichen Wirkstoffen wie z.B. Mineralsalz regen die den Speichelfluss an und pflegen die Schleimhäute